Parodontitis / weiterführende Informationen

Symptome:

Als chronische Erkrankung bereitet die Parodontitis in der Regel über viele Jahre keinerlei Beschwerden, schreitet dabei aber für den Patienten völlig unmerklich immer weiter fort.

Treten Alarmzeichen auf wie

  • Schlechter Geschmack, Mundgeruch
  • Immer wieder auftretende Blutungen beim Putzen
  • Länger werden einzelner Zähne durch zurückweichendes Zahnfleisch
  • Zahnlockerungen
  • Zahn-Stellungsänderungen und Lückenbildung
  • Spontanverlust einzelner Zähne,

so ist die Parodontitis meist bereits in ein fortgeschrittenes Stadium eingetreten.

Eine Erhaltung der betroffenen Zähne ist dann oft nicht mehr oder nur noch mit erheblichem chirurgischem Aufwand möglich. In der Regel befällt die Parodontitis nicht nur einzelne Zähne, sondern meist ganze Zahngruppen oder sogar sämtliche Zähne, wobei die Parodontitis an verschiedenen Zähnen unterschiedlich weit fortgeschritten sein kann.

Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Lebensalter. Ab dem 30. Lebensjahr gehen bereits

mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies!

Risikofaktoren: Wer ist besonders gefährdet?

Bitte beachten Sie: Ursache der Parodontitis sind Bakterien, die sich in der Mundhöhle eingenistet haben. Diese sind übertragbar! Erkrankte Patienten können diese Keime an Ihre Partner und Familienmitglieder weitergeben!

Grundsätzlich: Ohne Plaque keine Zahnfleischentzündung, ohne Zahnfleischentzündung keine Parodontitis! Der Optimierung der häuslichen Mundhygiene in Verbindung mit der regelmäßig durchgeführten professionellen Zahnreinigung kommt hier eine herausragende Bedeutung zu.

Erbliche Veranlagung: Bei ca. 30 Prozent der Bevölkerung besteht ein erblich bedingtes erhöhtes Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken.

Raucher: Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken, da Nikotin die körpereigene Abwehr beeinträchtigt. Die Gefäße werden verengt und damit das Zahnfleischbluten als Alarmzeichen unterdrückt. Die Erkrankung ist damit für den Betroffenen noch schwerer zu erkennen. Die Erfolgsaussichten einer Parodontitistherapie sind durch die schlechtere Wundheilung reduziert.

Diabetes: Durch schlecht eingestellten Diabetes wird auch die Abwehrkraft des Zahnhalteapparates beeinträchtigt. Entzündungen heilen schlechter.

Stress: Auch dauerhafte psychische Stressbelastung führt zu einer Reduzierung der Abwehrkräfte und kann damit eine Parodontitis auslösen oder ihren Verlauf ungünstig beeinflussen.

Hormonelle Umstellungen: Während einer Schwangerschaft kommt es durch hormonelle Umstellungen zu einer erhöhten Entzündungsneigung des Zahnfleisches. Das Parodontitisrisiko steigt in dieser Zeit deutlich an.

Krankheiten des Immunsystems: Durch solche Erkrankungen (z.B. Aids) wird die körpereigene Abwehr geschwächt, was naturgemäß die Entstehung oder den Verlauf einer Parodontitis ungünstig beeinflusst.

Medikamente: Auch Medikamente, insbesondere Antihyperthonika (blutdrucksenkende Medikamente) und Immunsuppressiva (Medikamente, die nach Organtransplantationen erforderlich sind) können das Zahnfleisch negativ beeinflussen, so dass es zu Zahnfleischentzündungen und in der Folge zu einer Parodontitis kommt.

Auswirkung der Parodontitis auf andere Erkrankungen

Parodontitisbakterien und Entzündungsstoffe gelangen durch das Zahnfleisch in die Blutbahn und gelangen auf diesem Wege zu anderen Organen, wo sie erheblichen Schaden anrichten können.

Diabetes: Da Entzündungen die Wirkung von Insulin beeinflussen, erschwert eine unbehandelte Parodontitis die Einstellung eines behandlungsbedürftigen Diabetes. Andererseits erhöht der Diabetes das Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken und erschwert deren Behandlung.

Herz-Kreislauferkrankungen: Die bei der Parodontitis freigesetzten Bakterien und deren Entzündungsprodukte fördern die Arterienverkalkung und können so zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Besonders Patienten mit künstlichen Herzklappen haben ein erhöhtes Risiko, dass es zu einer Endokarditis kommt, da sich Bakterien an künstlichen Herzklappen besonders leicht festsetzen. So wurden bei der Endokarditis häufig Parodontitisbakterien als Verursacher identifiziert.

Künstliche Hüft- und Kniegelenke: Auch hier können Parodontitisbakterien zu einer Infektion führen.

Rheumatoide Arthritis: Die Bakterien und Entzündungsstoffe der Parodontitis wirken sich negativ aus.

Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht: Es existieren Hinweise auf bestehende Zusammenhänge mit einer Parodontitis, die aber noch nicht abschließend geklärt werden konnten.